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In Zeiten gesellschaftlicher Spaltungen, Polarisierung und globaler Krisen ist es wichtiger denn je, Brücken zu bauen, Gemeinsamkeiten zu betonen und einen konstruktiven Dialog zu fördern. Unter diesem Leitgedanken fand am 12. März 2025 in Berlin ein besonderes interreligiöses Dialog-Iftar statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Islamischen Akademie für Bildung und Gesellschaft, der Stiftung Dialog und Bildung, Forum Dialog und dem Verband für Gesellschaftliches Engagement. Rund 100 Gäste – darunter Politiker, Vertreter der Zivilgesellschaft, Religionsvertreter sowie Botschafter verschiedener Länder – kamen zusammen, um das Fastenbrechen in einer Atmosphäre des gegenseitigen Respekts und des offenen Austauschs zu feiern.
Eine Botschaft der Menschlichkeit und des Dialogs
Den feierlichen Auftakt bildete die Eröffnungsrede von Dr. Arhan Kardaş, der betonte, dass der Islam auf universellen humanitären Werten basiere. In seiner Rede sagte er: „Der Mensch ist nicht des Menschen Wolf, sondern sein Freund. Das Leben ist kein Kampf, sondern gegenseitige Unterstützung. Es gibt keine Alternative zum Frieden.“ Diese Worte spiegelten den Geist des Abends wider, an dem das Miteinander und die Verständigung im Mittelpunkt standen.
Auch Ercan Karakoyun, Vorsitzender der Stiftung, erklärte in seiner Rede, dass der Ramadan und das Fasten nicht nur religiöse Rituale seien, sondern auch eine Gelegenheit zur Stärkung des Willens und zur inneren Reinigung böten.
Ein Zeichen für gesellschaftlichen Zusammenhalt
Der ehemalige Außenminister der DDR, Markus Meckel, griff die Worte von Dr. Kardaş auf und hob hervor, wie essenziell die Werte der deutschen Verfassung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sind. Er betonte die Verantwortung jedes Einzelnen, diese Grundwerte zu verteidigen und zu bewahren.
In einem ähnlichen Geist sprach auch der katholische Theologe Felix Körner SJ, der die Bedeutung von Solidarität unterstrich: „Wir sollten Schulter an Schulter stehen und uns gegenseitig unterstützen – das ist die Bedeutung von Freundschaft.“
Diesen Gedanken führte Sigmount A. Königsberg, Antisemitismusbeauftragter der Jüdischen Gemeinde in Berlin, weiter und betonte, dass gemeinsames und solidarisches Handeln der einzige Weg sei, Angst und Hass zu überwinden.
Auch Patricia Böckmann vom House of One zeigte sich tief berührt von der Atmosphäre des Abends. Sie hob die herzliche Gastfreundschaft hervor und beschrieb es als eine Ehre, Teil dieser besonderen Gemeinschaft zu sein.
Gemeinsames Fastenbrechen als Ausdruck der Verbundenheit
Mit dem Gebetsruf (Adhan) wurde schließlich das Fasten gebrochen. Beim anschließenden gemeinsamen Essen bot sich den Gästen die Gelegenheit, sich in einer herzlichen Atmosphäre auszutauschen und neue Verbindungen zu knüpfen.
Die Veranstaltung hat eindrucksvoll gezeigt, dass interreligiöse Begegnungen einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftlichen Miteinander leisten. Sie laden dazu ein, über Differenzen hinweg das Gemeinsame zu suchen und gemeinsam für eine friedliche Zukunft einzutreten.
Wir freuen uns auf weitere inspirierende Abende des Dialogs und des gegenseitigen Austauschs!